Ich, du, wir die anderen. Bin ich für dich verantworlich?

Ich, du, wir die anderen. Bin ich für dich verantworlich?

Welch eigentlich unspannender Abend, an welchem ich an meinem Studienort bin und mich völlig aus dem nichts einem Blog widme. Aus dem nichts? Vielleicht nicht ganz... Und ja, ich weiß, vielleicht hab ich gerade überreagiert - aber lest selbst, dann denkt, und dann kommentiert. (Denkt zumindest, und wie immer: es handelt sich hierbei um meine Eindrücke, meine Gefühle.) Ein passendes Bild hab ich heute nicht, hab für das Thema nichts gefunden...


Wie immer, der Einstig ist am schwersten...

...und warum? Weil ich immer nicht weiß, wo ich anfangen soll. Wenn mich die Muse für einen neuen Blogpost küsst, dann genau dann, wenn sich in meinem Kopf gerade ein gewaltiger Berg an Gedanken befindet, den ich irgendwie verständlich zu erklären versuche, um das alles loszuwerden und mit der Welt zu teilen. Nun denn, hier der Versuch:

 

Ich bin seit kurzem wieder in Mannheim, meinem Studienort. Da ich hier nicht so viele Leute kenne, nutze ich die Zeit die ich hab sehr viel für mich um Serien zu schauen, evtl. mal ein Buch zu lesen, whatever. Vergangenes Wochenende habe ich nun die Serie "13 Reasonst why" bzw. zu deutsch "Tote Mädchen lügen nicht" gesehen. (Kurz zum Inhalt: Ein junges Mädchen bringt sich um, und die Serie handelt von 13 Kasetten, welche sie aufnimmt, um ihren Selbstmord zu erklären.) Die Serie hat mich, was ich so in keiner Weise erwartet habe, mega mitgenommen - wohl auch deshalb, da ich 1, 2, 3 Freunde habe, die selbst schon (mehrfach) versucht haben sich zu töten - Gott sei Dank hatten die alle Schutzengel. Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Heute hat ein befreundeter Musiker von mir, der seit geraumer Zeit seiner großen Liebe nachtrauert, einen Song veröffentlicht, in welchem eine Zeile lautet: "I bet you don't even care that I'm gonna kill myself now." Ich weiß, ich weiß, ich weiß, es ist nur eine kleine Zeile in einem kleinen Lied, welches melodisch eigentlich sogar eher stellenweise ein bisschen beschwingt klingt, aber ich bin in dem Moment regelrecht ausgeflippt, habe gefühlt 80 Nachrichten geschrieben und angerufen (nicht nur ihm), bis endlich die etwas überraschte Antwort kam, was denn bitte mit mir los sei.

 

Es fühlt sich gerade sogar ein bisschen komisch an, diese Zeilen zu tippen. Ich wusste, dass ich bestimmt überreagiere, aber ich hatte einfach kurz ein schlimmes Bauchgefühl. Aber denn letzten Endes ist doch jeder für sich selbst verantwortlich - oder nicht?

In einem Gespräch über die oben genannte Serie meinte eine Freundin, sie fände den Inhalt... nicht ganz ok, ein Mädchen bringt sich um - und alle anderen sollen dafür leiden durch diese Geschichte?! Ehrlich gesagt war dies eine der Aussagen in meinem Leben, auf welche ich einfach erstmal keine große Antwort parat hatte, denn über manches muss ich mir oftmals erst Gedanken machen. (Andernfalls würden in solchen Momenten wohl meine Emotionen mit mir durchgehen.) Und diese deshalb hier und jetzt, für jeden zu lesen.

Mal ganz einfach gefragt, warum geraten Menschen denn in Depressionen, beginnen,  sich selbst zu verletzen oder schlimmeres? Normalerweise (sofern man bei irgendeinem Thema auf der Welt überhaupt von "Normal" sprechen kann) führen doch immer irgendwelche zwischenmenschlichen Beziehungen dazu, dass es uns schlecht geht. Sei es der erste Liebeskummer, ein guter Freund der uns verrät, ein Mensch der von uns geht, die Liste ist endlos. Mir ist bewusst, dass das nicht immer gleich zu diversen psychischen Krankheiten führt, manchmal leidet man "einfach" eine Zeit, und es geht wieder bergauf, aber manchmal ist genau das eben nicht der Fall. Und meine Erfahrung hat mir schon des öfteren gezeigt, dass man es keinem ansehen kann, wie es wirklich in einem aussieht.

Um hier ein (vielleicht sehr) persönliches Beispiel zu nennen: Wenn mich jemand fragt, wie es mir denn geht, sage ich meistens, ganz schlicht, alles wie immer. Aber was bedeutet schon "alles wie immer", wie ist denn immer alles?? Aber genau das ist der Punkt an dem es problematisch wird, wer fragt denn schon groß nach? (Das hier ist kein Angriff, an niemanden, ich versuche nur, meinen Standpunkt durch ein Beispiel zu erklären.) Menschen hören einfach sehr oft gern weg. Schauen weg, was ich keinem verübeln will, ist nunmal der leichtere Weg. Geh doch du selbst jetzt mal in deiner Vergangenheit zurück: ich bin mir ziemlich sicher, dass auch du schon mitekommen hast, dass ein Mensch gemobbt wurde. Und hast du was gesagt? Ich bin ehrlich, ich hab sowas schon mitbekommen, ein Mädchen, welches während meiner Schulzeit gehänselt wurde, weil sie eher ruhig und zurückhalten war, aber auch nichts gesagt, niemals, vor allem aus Angst, selbst (mehr) Mobbing zu erfahren.

Und ich bin mir sicher, der Mensch, der damals bei dir im Mittelpunkt des Angriffs stand, hat dir entweder Leid getan, oder du hast ihn selbst verarscht. Aber was, wenn sich genau dieser Mensch jetzt (Deinet- oder Euretwegen (ja, Menschen sind, Rudeltiere, alleine ist man nämlich gar nicht soo stark)) umgebracht hätte? Vielleicht nicht wegen genau der paar dummen, "lustigen" Sprüche, sondern weil diese Worte ein Thema von vielen waren, welche diese Person gerade belasten? Gibt definitiv ein paar schönere Vorstellungen im Leben...

 

Und warum das Ganze? Man will sich selbst stark zeigen. Ein frecher Spruch unter Freunden ist das eine, aber was, wenn Worte mal tiefer treffen,weil sie zu einem unpassenden Zeitpunkt kommen? Was, wenn so manche Aussage mal nicht richtig wahr- oder ernst genommen wird? Nur weil wir denken, dass passiert bei uns nicht, weil unsere Gesellschaft keine Schwäche erlaubt, weil Tränen was für Verlierer sind, weil wir Probleme gerne übersehen. Generell sind doch Menschen mit psychischen Problemen doch einfach nur aufmerksamkeitssüchtig und haben einen an der Klatsche - sicher? Mal mit einem kranken Menschen unterhalten? Mal wen aus dem nichts weinen sehen, obwohl man eben noch gelacht hat? Mal vernarbte, zerbrochene Menschen gesehen und dann vor allem nachgefragt?

Ich habe den Eindruck, dass psychische Probleme nach wie vor ein Tabuthema sind, vor allem, weil man die Sympthome schlichtweg nicht sieht. Einen Knochenbruch? Siehst du auf dem Röntgenbild. Einen Tumor? Dafür gibts doch Ultraschalls, die sowas erkennen. Aber eine Krankheit "im Kopf", welche, um hier den Kreis zu schließen, und auf den Anfang zurück zu kommen, doch wiederrum nur von anderen Menschen, unserer Gesellschaft ausgelöst wurde? (Und das nur, weil der (Leistungs-) Druck mehr und mehr steigt, man will dazu gehören, soll nicht aus dem Rahmen fallen, sich anpassen (Nein, MAN MUSS!!!!!), so wurde es schließlich schon immer gemacht, so ist das alles richtig! Lernt man alles von Klein auf!) Sowas kann man eben nicht so leicht diagnostizieren, geschweige denn heilen. Da hilft hald in erster Linie nur zuhören, da sein, Menschlichkeit zeigen.

 

Ich glaube, dass wir für unsere Mitmenschen genauso verantwortlich sind, wie für uns selbst und deshalb bin ich froh, dass ich vorhin so ausgeflippt bin, auch wenn es vielleicht übertrieben war. Aber mit dem Gedanken zu leben, dass ein Mensch tot ist, und ich habs zwar geahnt, aber nichts gesagt, weil "wird schon nichts sein, wird der schon nicht machen, warum auch"? Nein Danke.

 

Ich will mit diesem Text nicht sagen, man könne jeden Selbstmord verhindern (oder vielleicht doch?), sondern vor allem, dass es vielleicht manchmal gar nicht das schlechteste der Welt ist, einfach mal hinzuhören. Einfach mal da zu sein. Einfach mal nicht wegzuschauen. Manche Themen sind unglaublich ekelhaft anzusprechen und man traut sich oft nicht. Aber lieber einmal zu oft was gesagt, so zumindest meine Meinung.

 

In diesem Sinne: passt auf euch auf - und vielleicht auch ein kleines bisschen auf die Menschen in eurem Umfeld.

Dankeschön fürs Lesen :)


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Kommentare: 3
  • #1

    MasterFaster (Donnerstag, 13 April 2017 12:47)

    Puh, wo soll ich anfangen.

    Danke, dass du weiter machst;-)

    Erst einmal positives Feedback, es sind viele wahre Punkte angesprochen worden und ja, ich habe auch schon gemobbt, das gibt dem Ganzen hier einen bitteren Beigeschmack.

    Ich fang erstmal mit psychischen Erkrankungen an:
    Die von dir genannte Depression ist ein sehr großes Thema und ist sehr komplex.
    Die Ursachen sind bis dato nicht genau geklärt bzw. versteht man die Zusammenhänge nicht.
    Was man weiss, Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, alles Hormone/Neurotransmitter spielen eine essentielle Rolle und weisen bei Patienten mit Depression eine Dysbalance auf. Was jetzt eine Störung dieser Hormonkreisläufe bewirkt ist die Frage aller Fragen. Der Einfachheit halber unterschlag ich jetzt andere Hormone bzw. Kreisläufe die daran gekoppelt sind und die Therapie deutlich erschweren. Die Genetik spielt soweit bekannt eine wichtige Rolle, sei es nun im Bezug auf Proteine/Enzyme der oben genannten Kreisläufe oder unbekannte Faktoren. Manche Studien gehen von 40% genetischer Ursachen aus, das zeigen Versuche an Zwillingen oder Familienangehörigen (Epigenetik, Gendefekte, ungünstige Allel Kombinationen…)
    Das das Thema riesig ist, zeigt schon, was alles beitragen kann. Z.B. die Jahreszeit, Infektionskrankheiten, Lebensereignisse, Schwangerschaft, Medikamente (in vielen verschiedenen Formen), Drogen, aber auch alles, was psychisch rein spielt (Erziehung, Charakter, ect.)
    Was ich sagen will, nicht jeder depressiver Mensch ist ein Produkt unserer Gesellschaft. So wie es Menschen gibt, die ein bösartige Erkrankung ohne ersichtlichen Grund bekommen, gibt es auch Menschen, die einfach krank sind und daher eine Depression entwickeln. Das ist wichtig, speziell wenn es um „Schuldzuweisungen“ geht.
    Ich möchte ein Beispiel aus meinem Leben erzählen und will ausdrücklich sagen, dass ich die Depression damit nicht verharmlosen will.
    Als ich mein Studium begonnen habe, war ich neu in einer riesigen Stadt, ich hatte ein Studienjahrgang mit 780 Kommilitonen und bin eher introvertiert. nach paar Monaten hatte ich gut 4 Freunde und vielleicht 10 bekannte Gesichter. Nach einem Jahr kam die erste Knock-out Prüfung. Plötzlich war der halbe Jahrgang weg, wir waren nur noch 2 und die heiße Phase ging los. Vielleicht wichtig, es handelt sich um ein Medizinstudium (mMn kann das jeder Depp studieren, klug muss man nicht sein, man muss einfach nur lesen und speichern, es ist also kein Vergleich zu Physik oder Mathe, wo man was verstehen muss). Im 2. Jahr kommt also Pharma in regelmäßigen Abständen und Organmorphologie, kurz OM (Sezieren). D.h. man hat jede Woche einen fixen Termin OM mit 4 Stunden, alle 3 Wochen Röntgendiagnostik, die die Organe aus OM prüfen und alle 6 Wochen eine Woche Pharmaprüfungen. Jede Woche bei OM hat man eine Prüfung von 20-30 Min, man seziert und muss Muskeln, Nerven, Gefäße und Organe freipräparieren und dann kommt der Prüfer und will alles dazu wissen. Dabei stehen 5 weitere Studenten am Tisch und springen ein, wenn man selbst nichts weiss.
    Am ersten Tag wird einem klar, wie die nächsten 18 Monate aussehen werden und man bekommt Angst.
    Ich habe immer einen sehr hohen Erwartungsdruck aufgebaut, wollte der Beste sein und jetzt murkste im Studium, du bist in der ersten Liga angekommen, Abi in Bayern war nicht mal 2. Liga eher Regionalliga und hier sind jetzt sehr viele, die wesentlich mehr drauf haben als du. Das ist erstmal ein Schlag in die Magengrube.

    Jedenfalls stand ich plötzlich Ende Januar nach OM abends an der Ubahnhaltestelle und mir kam die Idee, Tom, zwei kleine Schritte vor und es ist endlich vorbei, du kannst das Ruder an dich reißen und wieder Kontrolle gewinnen, du kannst es beenden. Und das schlimmste, es war nicht irgendwie eine lustige Idee, ich stand da und überlegte und liebäugelte wirklich mit der Idee. Was war geschehen?
    Für OM lernt man eine Woche, du kommt abends nach Hause und legst los, dich auf den nächsten Termin vorzubereiten, da ich an meinem Tisch der beste war, hatte ich gewaltigen Druck, diesen Status beizubehalten, d.h. man lernt auch gern mal eine Nacht durch, legt sich dann 30 Min hin und geht den Tag an, wie jeden anderen. Dann kam die Röntgenprüfung, zwar nichts schweres, aber zeitaufwändig. Und dann war es eine Pharmawoche, Thema Antibiotika und ich wurde vom Prüfer vor versammelter Mannschaft schön fertig gemacht, mMn zu Unrecht.

  • #2

    MasterFaster (Donnerstag, 13 April 2017 12:47)

    Teil 2: zu lang?
    Ich steh also da, bin komplett übermüdet und fertig, morgen noch einmal Pharma, wo ich wusste, dass ich den ganzen Tag vorne stehen werde und wahrscheinlich nichts gewinnen werde.
    Wieso ich an diesem Tag, einen düsteren Tag, bewölkt, doch eingestiegen bin und weiter gemacht habe, weiss ich nicht. ich weiss nur, dass ich am nächsten Tag das erste Mal in meinem Leben zu einer Nachprüfung verdonnert wurde und ich am liebsten den Prüfer umgebracht hätte. Freitag bin ich dann um 19 Uhr ins Bett und bin Samstag kurz vor Mitternacht aufgewacht.

    Sonntag wurde mir erstmals bewusst, was geschehen war und das ein Suizid durchaus in Frage gekommen wäre. Denkt man weiter, ein Amoklauf in dem Zustand vielleicht auch. Den Prüfer kann ich bin heute nicht ausstehen, aber ich würde uns beiden heute nichts mehr antun.
    Als ich damals das Thema mit meinen Eltern kurz ansprach, mit der Idee den Psychologen der Uni vielleicht aufsuchen zu wollen, hieß es eher, ich solle mich nicht so anstellen und man müsse da durch. Was soll ich sagen, ich habe es geschafft. Schockierend war aber, dass es nicht Ernst genommen wurde und man alleine da stand. Bis heute versuch ich daher, solche Themen ernst zu nehmen und vor allem zu verdeutlichen, dass diese Gefühle nur eine Momentaufnahme sind, eine Nacht drüber schlafen, mit jmd. drüber reden oder einen Gang zurückschalten und das Leben gewinnt an Mehrwert.

    Ab dem 4. Jahr war ich dann fast nur noch im Ausland. Soziale Kontakte sind zwar vorhanden, aber keine ernsthaften. Ich glaube, ich kann sagen, ich habe keinen einzigen festen Freund/in, dem ich meine Geheimnisse anvertrauen würde, wobei viele mich anscheinend als ihren besten Freund sehen und mir alles anvertrauen. Das kann schwer sein, hat Vorteile, aber man muss am Ende immer alles alleine schaffen und das ist auf Dauer hart. Aaabeeeerrrr, bei Reisen und Museen muss ich nicht auf die Wünsche anderer eingehen. Mir wird immer vorgeworfen, ich plane den Tag zu genau durch, wenn z.B. Städtereisen anstehen. Joa, weil ich alles sehen will. Im Museum muss ich immer alles ganz genau durchlesen, was vielen nicht passt. Also eigenes Tempo und selbst entscheiden hat Vorteile. Man muss halt dann immer selvies machen oder Leute fragen ein Bild zu machen XD
    Btw, Mannheim? Ich war in Heidelberg für ein Semester, unter anderem auf der Psychiatrie dort. Du hast Recht, Psychiatrie unterschiedet sich gewaltig vom anderen Fachbereiche der Medizin. Es gibt kein klares Schema, Krankheit: Ursache, Diagnostik und Therapie. Das ist auch, wieso ich mit diesem Fach nie zurecht gekommen bin. Erstens sind die Psychiater sehr speziell und zweitens wirkt alles sehr wischi waschi, es wird zu viel interpretiert.

    So, ich habe das Gefühl, dass heute keine rote Linie erkennbar ist.
    Ich wollte also nur sagen, dass man nicht jedem helfen kann, da es einfach auch organische Ursachen haben kann, andererseits kann man sagen, dass man Menschen helfen muss, eine momentan perspektivlosen Situation zu überstehen. Daher ist die deinige Sorge berechtigt, aber sie sollte auf keinen Fall dein Leben verändern, in der Hinsicht, ich hätte sowas vorausahnen müssen, es verhindern müssen ect. Denn diese Panik kann genauso zu einer Depression führen. Am Ende entscheidet immer noch jeder selbst.

    Interessant ist die Frage, warum ein mündiger Bürger, der psychisch gesund ist, nicht selbst entscheiden darf wann und ob er nicht umbringen will. Ganz generell oder im speziellen Fall bei der Sterbehilfe. Und warum darf oder soll ein Arzt dort nicht helfen dürfen?

    Ich höre oft, ein Suizid würde das Leben nicht einfach machen und dem muss ich widersprechen. Wenn ich tot bin, dann habe ich definitiv keine Sorgen mehr. Die Sorgen klein zu reden ist also keine Lösung, man muss das positive, die Lichtblicke hervorheben.

    Zum Thema Mobbing möchte ich gar nicht mehr viel sagen, da ja schon richtig gesagt wurde, dass fast jeder schon gemobbt hat und dass fast jeder auch schon Mitleid mit Opfer hatte. Dies erkennt man meist aber nur retrospektiv, wenn man drüber nachdenkt und ehrlich ist. Wieso man mobbt, ich weiss es ehrlich nicht. Man will dazu gehören, man will nicht selbst Opfer werden, Gruppendynamik oder einfach um Spannung in das eigene Leben zu bringen. Ich könnte es keinem meine Opfer erklären, obwohl ich selbst bereits Opfer war.
    Ist wie bei Zivilcourage, jeder würde immer sofort eingreifen, am Ende tuts dann doch keiner.
    Ja, sehr pauschal, aber ein Funke Wahrheit ist leider drin.

    In diesem Sinne, Danke für den Beitrag, nächstes Mal schreib ich wieder stringenter und ja, die Serie werde ich mir auch anschauen, bin auch drüber gestolpert und jeder schwärmt davon.

    MasterFaster

    PS: Am Handy geschreiben, Fehler bitte ich zu entschuldigen.

  • #3

    AndreaKaro (Donnerstag, 13 April 2017 13:56)

    Lieber MasterFaster,
    vorab vielen Dank für den Kommentar. Beeindruckend, wenn der länger ist als mein eigentlicher Blog, aber gleichzeitig schön, Leser zu haben. :)

    Was ich noch anfügen möchte: mir ist bewusst, dass psychische Krankheiten ein großes Thema sind, und Hormone und dergleichen eine große Rolle spielen, aber ich glaube eben auch daran, dass da mehrere Faktoren zusammen wirken.
    Das Hauptproblem Betroffener ist hier dann möglicherweise auch wirklich das nicht wahr- oder ernstgenommen werden, wodurch sich einfach ein Teufelskreis entwickelt. Und es hilft auch nicht immer, über alles eine Nacht zu schlafen, mancher Schmerz geht hier viel tiefer.
    Man kann nicht jedem helfen, ja, und jeder muss das selbst entscheiden. Ich versuche nur einfach, mich dafür zu entscheide, da zu sein - vielleicht brauch ich das auch mal.

    Sterbehilfe ist meiner Meinung nach ein anderes Thema, befürworte ich definitiv, aber nicht in jedem Fall. Aber das jetzt weiter auszuführen würde zu weit gehen.

    Und abschließen zu der Serie: ich empfehle sie nicht unbedingt, mich hat sie mega mitgenommen, aber dennoch, viel Spaß und man liest sich!