Mein Fazit aus einem halben Jahr "Wannabe-Blogger"
Ich habs natürlich verpasst - mein Halbjähriges. Das war vor genau 3 Tagen, eigentlich wollte ich an dem Tag diesen Artikel schreiben. Aber ich bin momentan mitten in der Klausurphase und hab eigentlich keinen Kopf für nix.. (10 Klausuren in 1,5 Wochen müssen ihre Spuren hinterlassen, deshalb kommt momentan auch nichts von mir, aber ich gelobe Besserung.)
Naja deshalb hier und jetzt mein Rückblick auf mein erstes halbes Jahr als Blogger. Ich danke schon jetzt fürs Lesen.
Wie damals alles begann...
Vorab muss ich sagen, dass Deutsch schon mein ganzes Leben lang mein Lieblingsfach war. Ja, ich war Fan davon, in der Schule Aufsätze zu schreiben und ich habe immer gern und viel gelesen, ein Traum wäre es da natürlich, vom Schreiben leben zu können. Aber bevor ihr jetzt gedanklich in die falsche Richtung geht, nein, dies war nicht die Intuition für meinen Blog. (Wobei ein Influencerleben schon Klasse wäre, vielleicht mach ich doch mal mehr Beauty :P)
Die Idee zu meinem Blog kam mir sehr spontan als ich ein paar Tage vor Weihnachten nachts nicht schlafen konnten - und schwupps habe ich mir einen Blog erstellt. Die Idee zu meinem ersten Artikel hatte ich damals schon im Kopf, es musste nur noch getippt werden. Bald darauf, ich glaub direkt am nächsten Tag, habe ich auch ein, zwei Freunden von der Idee erzählt, dies geschah aber mehr mit dem Hintergedanken, dass ich das dann auch wirklich durchziehe. Und siehe da, Weihnachten habe ich meinen ersten Artikel geschrieben, Weihnachten ohne meinen Papa. Bis heute (und wohl auch für immer) ist dies der Artikel, in dem am meisten Herzblut steckt, der ganz tief aus meinem Herzen kam - und genau dorthin ging das Feedback, welches ich von den Menschen bekommen hab, die den Artikel zuerst gelesen haben, zurück. Den Menschen die mir sehr nahe standen habe ich den Link persönlich geschickt, andere haben dann über meine Social Media Seiten davon erfahren. Und wenn man dann hört, dass Leute ein paar Tränchen beim Lesen verdrücken mussten... ehrlich gesagt ist dieses Gefühl unbeschreiblich. Es zeigt, wie mächtig doch Worte sind, wenn man sie ein wenig aneinanderreiht und wenn sich Leser darauf einlassen.
Im Laufe der Zeit hab ich dann immer wieder, leider viel zu selten, über die Themen geschrieben, die mich beschäftigt haben und die, wie eine Freundin von mir letztens gesagt hat, echte "Hirnwürmer" sind. Und das tut so gut. Ich bin grundsätzlich eher ein Mensch, der ganz viel zuhört und ganz viel von anderen erfährt, aber dann selten über sich selbst und das, was mich wirklich beschäftigt redet - und der Blog wurde hierbei zu einem echten Ventil. Manche Artikel sind sehr privat und andere zeigen meine Sicht aufs Leben, meine Meinung, was ich natürlich auch immer wieder erwähne. Nicht immer stimmen meine Leser hierbei natürlich mit mir überein, aber ganz ehrlich, würden alle Menschen gleich denken, bräuchte es Dinge wie den Blog hier nicht.
Was eines der größten Komplimente ist, welches ich tatsächlich schon des öfter gehört habe ist der Satz "Du hast mich da echt zum Nachdenken gebracht." Wow. Ich hoffe ich klinge jetzt nicht übertrieben arrogant oder was, aber ich finde es faszinierend, dass Menschen, von denen ich es auch oft gar nicht erwarte, mir erzählen, sie hätte sich über meine Themen Gedanken gemacht, bzw. meine Artikel gelesen. Natürlich sind es oft Banalitäten, aber eben oft auch so banal, dass sie schlichtweg unter den Tisch gekehrt werden. Ich weiß, dass ich kein Missionar bin und ich versuche auch nicht, irgendwen in irgend ne Richtung zu lenken oder Lebensweisen zu verändern, aber ja, ich bin stolz, wenn jemand, zumindest kurz, über die Dinge nachdenkt, die aus meiner Sicht wirklich wichtig sind.
Auch neue Menschen habe ich über meinen Blog tatsächlich schon kennen gelernt, und auch hier wird man schnell stutzig, wenn einem Fremde plötzlich schreiben und meinen, hey, tolle Gedanken, oder hey, der Link zu deinem Blog geht nicht, mach was! Oder, oder, oder. Mich freut es auch jedes Mal, wenn ich Kommentare bekomme, auch wenn diese ne andere Sicht zeigen, das gehört einfach genauso dazu.
Seitdem ich mich mit dem Bloggen beschäftige habe ich auch einige andere interessante Blogs gefunden. Und dadurch, dass ich thematisch nicht festgelegt bin muss ich sagen, habe ich sehr viele, sehr unterschiedliche, aber wirklich gute Blogs gefunden. Es gibt mehr als die vielen, berühmten, leider meist oberflächlichen Blogs. Die eignen sich vielleicht wunderbar, um damit Geld zu verdienen, aber ich persönlich muss nicht 20x in verschiedenen Texten lesen, dass sich jemand das neuste Duschgel bei DM gekauft hat... (Wobei ich natürlich manchmal trotzdem neidisch bin, wenn mir also jemand die Glossy Box oder sonst was sponsern will, immer her damit, aber ich werde n sehr ehrliches Feedback abgeben :'D) Aber worauf ich hinaus will, es gibt einfach auch so viele Menschen, die so schöne, spannende, zum Nachdenken anregende Sachen erzählen, man muss einfach nur zuhören, bzw. in dem Fall lesen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Ein Dankeschön geht hier auch an jene Menschen, die mich über meinen Blog gefunden haben und mit denen ich dann kürzere oder auch längere Gespräche hatte - vor allem jene, die erst skeptisch waren, weil sie vielleicht über ein paar schöne Bilder auf mich aufmerksam wurden und dann aber dennoch von meinen Gedanken und Worten begeistert wurden. Seid nicht so oberflächlich, gebt den Menschen Chancen, das tut gut. Und wie erwähnt, jeder hat so seine Geschichte zu erzählen, wirklich jeder Mensch.
Mein Blog hat mir zudem mittlerweile auch die Möglichkeit gebracht, hin und wieder für andere Blogs Artikel zu schreiben, zu ganz anderen Themen die ich bei mir selbst wohl nie veröffentlichen würde, die aber dennoch spannend sind. Das ist irgendwie super verrückt, aber wenn du liebst was du tust dann tust du es eben einfach gern und so geht es mir beim Schreiben, egal ob für mich oder für andere.
Und abschließend möchte ich nun noch auf meine Freunde und Bekannten eingehen. Vor allem ein Freund ist mir hier ein echter Unterstützer geworden, der Mensch, der jeden Artikel zuerst lesen darf (oder muss^^, ist bei diesem Artikel wieder das Gleiche), und ich weiß, du grinst grad. Dankeschön für alles. Aber es sind einige mehr, die mir immer wieder sagen, dass es gut ist, was ich mache, dass ich nicht aufhören soll, dass sie gern die Texte lesen. Auch Bekannte, mit denen ich seit Jahren keinen Kontakt mehr habe, haben mir geschrieben, dass sie lachen, weinen und nachdenken mussten bei meinen Texten - und sich sofort ein Buch von mir kaufen würden. Und das macht mich stolz, ganz einfach stolz.
Auch ist es mir nun schon einige Male passiert, dass ich im „echten Leben“ etwas erzählt hab, woraufhin mein Gesprächspartner meinte, ach ja, gell, darüber haste schon geschrieben. Ich weiß, mein Blog ist öffentlich, aber es ist dennoch irgendwie kurios, dass er auch gelesen wird. Hach ja, mir fehlen ausnahmsweise fast die Worte, um auszudrücken, wie sich das alles anfühlt.
Es ist wahr, es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll. Und es war nicht immer alles leicht und so wunderschön wie es erstmal klingt. Ich bin, auch wenn man es oft nicht glaubt, aber lasst auch von oberflächlich schönen Bildern nicht blenden, voller Selbstzweifel und habe tatsächlich auch oft Angst, wenn ich Artikel veröffentliche. Es tut gut zu schreiben und gleichzeitig bleibt das Gefühl, ob sich nicht jemand doch lächerlich macht. Aus dem Grund war mein Blog vor ein paar Wochen auch offline - denn manchmal sind die Zweifel einfach doch zu groß.
Aber es lohnt sich, für die Dinge zu kämpfen, die einem am Herzen liegen. Im Endeffekt ist der Blog mein Herzensprojekt und da stehe ich drüber, wem es nicht gefällt braucht die Artikel nicht lesen. Und wenn man etwas will soll man es probieren – mein Gedanken im Hinterkopf war von Anfang an, wenn’s scheiße läuft hör ich auf, es ist meine Sache. Aber das könnte ich mittlerweile wohl nicht mal mehr. (Ja, ich kann es nur empfehlen zu bloggen, mir tut es gut, meiner Seele tut es gut. Ich glaube, dass jeder irgend so etwas finden kann, dass für ihn ein bisschen Seelenheil bedeutet. Bei dem einem sind es vielleicht Spaziergänge, bei dem anderen Musik, …)
Recht viel mehr habe ich heute nicht zu sagen. Ich bin froh, dass ich hier alles rauslassen kann, was mich beschäftigt und umso glücklicher bin ich, wenn ich Menschen dadurch mitnehmen kann, glücklich und vor allem auch irrsinnig dankbar und stolz. Ich weiß, es ist mein eigenes Projekt, aber ich habe das Gefühl, dass es mir eine gewisse Stärke gibt, der mir die Möglichkeit gibt, Geschehnisse zu verarbeiten, Menschen kennen zu lernen und so weiter und so fort. Ich liebe dieses Hobby.
Aber genug der Worte für heute, ich muss zurück zu meinen Klausuren und weiter lernen. Ich danke fürs Lesen und passt auf euch auf.
Andrea
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Angel2017 (Montag, 24 Juli 2017 13:54)
Danke für die tollen Beiträge. Ich bin durch einen Bekannten auf diese Seite aufmerksam geworden. Die ersten Beiträge haben mich sehr berührt und zum Denken angeregt.
Ich warte sehnsüchtig auf weitere Gedanken deinerseits.
LG Tanja
AndreaKaro (Dienstag, 25 Juli 2017 08:40)
Liebe Tanja,
vielen Dank für den lieben Kommentar - solche Kommentare berühren mich :)
Ich hoffe, dass ich bald wieder zu neuen Artikeln komme, mir fehlt das Schreiben,
aber auch die Zeit ein bisschen. Aber ich tu mein Bestes!
Liebe Grüße
AndreaKaro
Sonja (Dienstag, 12 Dezember 2017 08:43)
Du sprichst mir aus der Seele. Mir gehts auch manchmal so. Bin froh, dass Du weiter gemacht hast: Tue wofür das eigene Herz schlägt, auch wenns manchmal mit Angst verbunden ist ;-)