Zwischen blutverschmierten Treppen und wenig Schlaf

Ich mach momentan gefühlt 1,8 Millionen Sachen gleichzeitig und irgendwie habe ich mega viel Energie - und gleichzeitig komm ich zu so vielen Dingen nicht, weil ich einfach zu wenig Zeit habe. Ich hätte aktuell gern Tage mit 48 Stunden. Insbesondere, wenn an manchen Tagen unglaublich viel passiert.

 

Mein heutiger Artikel wird quasi ein Wochenrückblick - allerdings nur über Montag und Dienstag (und da heute schon Donnerstag ist nehm ich vll auch noch ein bisschen vom Mittwoch mit), weil da echt genug passiert ist was mich definitiv bewegt und beschäftigt hat.


Beginnen wir kurz am Sonntag..

.. denn am Sonntag hatte ich zum ersten Mal seit langen einfach wieder einen absolut gemütlichen Tag im Bett. Das hat so unglaublich gut getan, ich hab mir dann auch Kerzen angezündet, mir nen guten Gin aufgemacht. Alles wunderbar - so ein Tag ist der perfekte Vorbote für eine turbulent kuriose Woche sag ich euch!

 

Am Montag bin ich dann um halb 5 aufgewacht und erstmal ins Bad gegangen - und siehe da, ich mach die Tür zu, sitz eine riesen Spinne an der Wand. Und ja, ich mein damit wirklich riesig. Ich habe mich erstmal nichtmehr aus dem Bad getraut und dachte mir, gut, dann kann ich gleich auch noch duschen und dann schau ich mal weiter. Die Spinne saß direkt über der Tür, das war das Problem.

Was an dieser Stelle das große Problem für mich ist: Ich habe wahnsinnig Panik vor Spinnen und das ärgert mich zu Tode. Mir war eiskalt, trotz heißer Dusche, und als ich es dann irgendwann aus dem Zimmer geschafft hab, hab ich mich unter anderem vor meiner Katze und meinem klingelnden Handy erschrocken, einfach weil ich so unter Strom stand. Für mich stand dann fest ich muss gegen diese Angst jetzt endlich was machen, einfach weil sie so irrational ist. Mir ist das schon bewusst, aber gleichzeitig krieg ich echt die Krise bei den kleinen Krabblern. Ich habe jetzt mal einen Termin in einer Hypnosepraxis ausgemacht und bin gespannt was das bringt - kostet schließlich ein Schweinegeld. Diese Angst zu überwinden hätte ich übrigens eigentlich auf meine Vorsatzliste für 2019 schreiben wollen - aber warum immer warten nur weil sich die letzte Stelle am Datum ändert? Man kann jeden Tag nutzen, um besser zu werden und wenn man das wirklich will, dann macht man es auch, nicht wenn sich das Datum ändert.

So, eigentlich genug Action für einen Montagmorgen, und so bin ich relativ früh Richtung Arbeit gefahren, schließlich hatte ich um halb 10 einen Termin mit einer Kundin. Btw. bis dato habe ich festgestellt dass der erste Schnee liegt, und war trotz mega Spinne relativ happy.

Zurück zum Thema: Warum kann keiner mehr Auto fahren sobald 3 Schneeflocken liegen? Ich sage wirklich nichts, wenn die Straße voller Schnee und Schneematsch ist, aber wenn einzig die Bäume ein bisschen Puderzuckerschnee tragen kriege ich das blanke Kotzen. So stand ich Montag morgen extra lang im Stau und weil ich Sprit sparen wollte habe ich natürlich den Motor ausgemacht - nur um den näcshten Stau zu verursachen weil mir mein Auto nicht mehr angesprungen ist.

Ok, ich war dann ein bisschen verzweifelt, bin ausgestiegen und hab versucht ein Auto dazu zu bewegen, anzuhalten um mir zu helfen. Und hier muss ich sagen, danke für nichts, weil echt kaum wer hilft. Nach etwa 5 Minuten ist dann mal wer stehen geblieben, zu erwähnen sei hier, dass sowieso Stau war, und alle, die mich überholt haben, noch max. 50 Meter weiter fahren konnte. Ich mein, mir ist schon bewusst, dass alle Menschen um die Zeit wohl wo hin mussten, aber dass echt so viele vorbei fahren und dich maximal angaffen? Ganz besonders nett waren auch die Leute, die wild aus dem Auto gestikuliert haben oder mich angehupt haben. Alter ohne Scheiß?! Glauben die ich steh zum Spaß auf der Straße?! Was ist denn manchmal los mit unserer Menschheit? Ein Herr hat sich dann erbarmt, angehalten und zumindest mein Auto ein Stück weit auf die Seite geschoben. Er hat dann auch wenigstens noch gewartet, bis ich den Pannendienst gerufen hatte. Eigentlich wollte ich versuchen, mein Auto fremdzustarten, aber er meinte, das klingt nach Anlasser, brauchen wir nicht probieren. Montag morgen, viel Verkehr, Temperaturen um 0 Grad - und dann habe ich 2h auf den Abschlepper gewartet. In der Zeit stand ich diverse Male draußen beim Rauchen, und genau 2 Leute haben gefragt, ob sie helfen können. Einmal davon 2 Mädels, etwa in meinem Alter, bei welchen ich mir dachte, mega, dass ihr fragt, aber grad die hätten wohl am wenigsten helfen können - und trotzdem haben sie sich zumindest interessiert. Danke dafür <3
Irgendwann kam dann der Pannendienst und allem anschein nach wars dann wirklich nur die Autobatterie. Juhu, eigentlich weiß ich ja doch, dass ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen kann...

 

Um kurz vor 12 war ich dann in der Arbeit um erstmal ein wirklich blutverschmiertes Treppenhaus zu finden. Mein Titelbild (mit dem wollte ich Clickbait erreichen :P) zeigt unser Parkhaus-Treppenhaus, und das ging so über 2 Stockwerke.  Irgenwie war ich ein bisschen überrascht und irgendwie hats auch zu meinem kuriosen Vormittag gepasst. Generell hatte es zu dem Punkt an Action für die Woche eigentlich schon gereicht :D

 

Ich versuche übrigens, sowas nie auf Montage zu schieben - weil ganz ehrlich, sowas is auch am Samstag und Sonntag und jedem Tag nervig. Klar muss man am Montag wieder arbeiten, aber dieses ständige Montagsgejammer find ich persönlich einfach furchtbar nervig. Dann kündigt und harzt rum wenn ihr damit nicht klar kommt - oder ändert eure Arbeitszeiten. Aber ständiges Jammern ist scheiße.

 

So. Mein Arbeitstag war dann echt ok, anschließend war ich noch mit ner Freundin essen und dann ging es endlich heim. Und was hat mich erwartet als ich daheim war? Die nächste Spinne. Ähnliches Spiel wie am Morgen und das dankbare Wissen in mir, dass ich auf solche Situationen bald gelassener reagiere - hoffentlich.

 

Genug vom Montag, irgendwann kam dann, relativ schnell leider, der Dienstag. Und der Tag war echt ok und ich hatte gehofft der Abend wirds auch. Ich arbeite manchmal in nem Jugendkulturzentrum, so auch Dienstag Abend. 2x im Jahr ist da ne Jugendparty die ich seit etwa 3 oder 4 Jahren regelmäßig mitmache - aber das was am Dienstag alles war hatte ich bisher noch nie.

Um 7.30 Uhr haben wir das erste Mädel rotzbesoffen aus dem Klo gezogen. Ich möchte an der Stelle erwähnen, dass die Leute bei der Feier zwischen 13 und maximal 17 Jahre alt sind. Aber gut, trotz eingehender Kontrolle findet man leider auch nicht immer alles, auch wenn wir unser möglichstes tun. Später gab es dann noch 2 Schlägereien, "Gott sei Dank" war ich nur bei einer dabei, aber es war echt krass, mein Kollege hat den einen dann weggezogen und der hat trotzdem noch zwischen den Leuten durchgeschlagen. Das Fazit waren hier 2 gebrochene Nasen und wahnsinniges Unverständnis. Wie es zu so viel Aggressivität kommen kann, wie Menschen so respektlos sein können, dass wenn schon diverse Leute dazwischen gehen dass man immer noch zuschlägt und vor allem, wie das wirklich aus dem nichts passiert.

Als ich dann dachte, dass endlich Feierabend wird, kamen dann noch 2 Mädels zu mir, die meinten, sie wissen, dass mit Ecstasy gedealt wird und eine Freundin von ihnen was genommen hat. (Hab ich erwähnt, dass auf der Veranstaltung nur Kinder waren?) Ich bin dann also zu den Sanis, hab davon berichtet und nur ein "Nicht schon wieder" zu hören bekommen. Wie ich kurz drauf erfahren habe, war das Mädel nicht die erste, die die Drogen genommen hat. Uff.

Ich möchte an der Stelle sagen, dass wir natürlich Taschen kontrollieren, sowohl Handtaschen, Rucksäcke als auch Jacken und Hosentaschen - aber wenn eine 14jährige auf Ecstasy deiner Kollegin dann erzählt, dass sie das Zeug einfach im BH hatte ja. Was machste dann? Ebenso auf Aussagen wie sie würde sonst nicht mehr glücklich. Mit 14. Oder andere Kinder, denen du die Zigaretten annimmst, die die Party dann im Endeffekt lieber verlassen, um endlich eine rauchen zu können. Uff. Das ist heavy. Und das hinterlässt echt n Haufen Fragen. Ich glaub gar nicht, dass das oftmals am Elternhaus liegt, ich bin viel mehr der Meinung, dass da unzählig viele Faktoren mit reinspielen wodurch sehr viel irgendwie.... sehr schwierig und komisch wird.

 

Leistungsgesellschaft. Keine Fehler machen. Falsche Bilder die von Medien kommuniziert werden. Retuschierte Wahrheiten. Manche Erfahrungen, die meiner Meinung nach viel zu früh gemacht werden und mit denen viele vielleicht einfach nicht klar kommen und 1000 weitere Sachen.
Ich weiß nicht, aber mir gibt das unglaublich zu denken. Insbesondere, dass andere auch so wenig drauf schauen. Ich habs den Mädels gesagt, die mir das gesagt haben mit dem Ecstasy - es war absolut das Richtige, sowas zu sagen. Die hatten ein wenig Angst davor, dass rauskommt dass sie "gepetzt" haben, aber ganz ehrlich, lieber so, als wegzuschauen. Manche Sachen kann man nicht schön reden und irgendwie finde ich, dass grad Kinder und junge Menschen irgendwie geschützt werden müssen. (Und in Anbetracht meine Alter klingt der Satz wahrscheinlich bestimmt komisch, sorry not sorry.)

 

Nach nem Feierabendbier und nem Essen in meiner Stammkneipe war ich dann um 3 Daheim nur um am Mittwoch um 6 Uhr Morgens wieder in die Arbeit zu fahren. Ich hatte schließlich um 9 nen Termin, den ich definitiv nicht verpassen wollte. Mittwoch war dann soweit auch relativ unspektakulär, zumindest im Verhältnis, ich war "nur" in der Arbeit und dann noch mit einem ehemaligen Kollegen essen.
In der Arbeit habe ich dann auch erfahren, was es mit der blutverschmierten Treppe auf sich hat: Das komme dort wohl regelmäßig vor, weil da ganz in der Nähe n HipHop Club ist und die sich hald manchmal nicht nur auf die Fresse hauen. ähm. ok. Sei dann mal so dahingestellt. (Was ist denn bitte manchmal los mit der Menschheit, was hab ich denn davon wem auf die Fresse zu schlagen? Muss man echt so seine Macht demonstrieren?!)

Beim Essen habe ich irgendwie viel darüber gelernt, wie ich wohl auf andere Menschen wirke, bzw. strahle ich es scheinbar aus, dass es mir gut geht. Zumindest war der erste Satz, dass ich so voller Energie und glücklich wirke.

 

 

So, so viel zu meiner irgendwie super spannenden Woche (die noch nicht mal vorbei ist!!!!) die irgendwie ein ziemliches auf und ab und hin und her war und gleichzeitig mich echt mega zum denken angeregt hat. Zum Glück habe ich heute und morgen Urlaub und versuche, mich selbst zu sortieren und alles, was aktuell daheim so liegen bleibt irgendwie weiter zu bekommen.

 

Ich sag Danke für's Lesen, falls irgendwer bis hier hin gelesen hat, passt auf euch auf und vor allem: passt auch ein bisschen auf eure Mitmenschen und eure Umwelt auf. Seid respektvoll und schaut nicht weg.

 

Fühlt euch gedrückt! :)

AndreaKaro

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Kommentare: 3
  • #1

    Marcel (Donnerstag, 22 November 2018 17:31)

    Liegt der Hopper blutverschmiert im Keller war der Punker wieder schneller.
    Harte Nummer. Ja und sonst sag ich das was alle alten Leute sagen: Die Jugend von heute... tststs. Aber ungefähr so hat mein erstes mal Schierling angefangen. Hubschraubereinsatz wegen total Dichter Jugend.

  • #2

    AndreaKaro (Samstag, 24 November 2018 19:06)

    Hach ja, mal ein Blog der im Kommentar noch fertig ausgeführt werden kann, aber hier in Kurzfassung.
    Am Donnerstag wurde ich dann offiziell als Co-Autorin eines Gin Blogs vorgestellt, hatte eine kurze Auseinandersetzung, hatte abends nen Mädelsabend, der echt gut getan hat wo ich aber erfahren habe, dass eine Bekannte von mir Krebs im Endstadium hat. Trifft mich, tut mir gleichzeitig wirklich auch weh und wühlt außerdem auch einfach vieles wieder auf...
    Am Freitag war ich dann mit meinem lieben Auto in der Werkstatt und anschließend bin ich nach Mannheim, zur Bachelorzeugnisvergabe. Heute, am Samstag bin ich zurück nach Hause, habe im Grunde Mannheim jetzt für immer hinter mir gelassen und dieses Kapitel damit geschlossen.

    An Gefühls-auf-und-ab reicht es für diese Woche jetzt definitiv.

    Ich hoffe euch gehts gut & passt auf euch auf.
    Andrea Kar0

  • #3

    Marcel (Montag, 26 November 2018 18:54)

    OK. Das wär mir auch eindeutig zu viel Action für eine Woche.