Happy Corona (Pre) Birthday to me!

Noch nie, wirklich noch gar nie nie nie war ich mir so sicher, welches Bild einen Blogpost krönen soll. Ich denke, es spricht auch für sich - laut Spongebob und Patrick ist 25 noch lustiger als 24, und wenn die zwei das behaupten dann stimmt das ganz bestimmt. Schon allein, weil ein positives Mindset einfach alles ist. 

 

Also Cheers - auf 25 goldene Jahre Andrea. Auf mich. 
(Falls der Blog noch am 10.11. gelesen wird - STOP, ich hab erst am 11.11. Schlüpftag!)

Also Geburtstag hab ich mir heuer anders vorgestellt...


Ich weiß noch so gut, als es im März nach dem offiziellen Start des Lockdowns los ging, dass alle Menschen, die im April Geburtstag haben, ja wegen Corona gar nicht feiern können. Und ja, die Leute taten mir da echt richtig leid, denn, wer mich kennt weiß, dass ich Geburtstage einfach super, super wichtig finde. Im April hätte ich ehrlich gesagt auch nie erwartet, dass nur wenige Monate später in allen Memes und Sprüchen etc. das April gerade mit dem November ausgetauscht wird und wir Novemberkinder nun auch nicht feiern können. Shit happens, ich werde mich darüber jetzt kurz aufregen, aber dann auch einige positive Aspekte raushauen. 

 

Auf die Corona Maßnahmen im Allgemeinen will ich gar nicht so groß eingehen, da habe ich, wie vermutlich jeder, seine Meinung. Ich finde, dass die Maßnahmen teilweise falsch ansetzen und es scheint, dass manche Entscheidungen willkürlich sind, aber insgesamt bin ich ganz klar der Meinung "lieber Vorsicht als Nachsicht". Lieber stelle ich in einem Jahr fest, dass sämtliche Maßnahmen übertrieben waren und zu streng, als dass in nem Jahr mein Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis deutlich geschrumpft ist. 

Trotzdem kotzt es mich, gerade im Hinblick auf meinen Geburtstag, und ich weiß, dass das egoistisch ist, gerade einfach ein bisschen an. Ich würd liebend gern am Wochenende feiern gehen, endlich mal wieder tanzen, meinen Geburtstag wie seit Jahren in meiner Stammkneipe begießen und mich von meinen Liebsten so fest umarmen lassen, dass meine Wirbelsäule knackst. Ich bin jetzt dann alt, da knackt schon mal was. Mich nervt es, dieses Jahr eingeschränkt zu sein, kaum neue Leute kennen zu lernen, wenig Abwechslung zu haben und dass das krasseste Erlebnis der Woche ist, wenn es im Supermarkt noch Klopapier gibt. Himmel, es nervt und es langweilt, aber ich weiß, es hilft nicht. Und wie ich vorhin schon gesagt hab, lieber jetzt vorsichtig als später Dinge zu bereuen, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen. Es wird irgendwann wieder anders sein und dann wird unser größtes Problem wieder sein, dass man beim Bäcker einen Kassenzettel ausstellen muss. 

 

Und ganz ehrlich, wir hätten uns keine frühere Zeit für eine Pandemie aussuchen können, denn eigentlich haben wir alles. Wir können super leicht miteinander kommunizieren, auch wenn wir 1.000de Kilometer voneinander getrennt sind, wir können uns sogar sehen wenn wir wollen, das Spektrum an Beschäftigungen ist quasi unendlich und für unsere medizinische Versorgung würden uns alle Pest, Cholera, Typhus, spanische Grippe und was weiß ich welche Pandemien es noch gab, beneiden. Da ist ein paar Monate Daheim bleiben wirklich das kleinere Übel, selbst am Geburtstag. 

 

 

Und deshalb möchte ich an der Stelle auch einfach mal aufzählen, warum mein Geburtstag trotzdem wunderbar wird, denn ich weiß ganz genau, dass die meisten unserer Probleme wirklich ernstzunehmende Fucking First World Problems sind. Entsprechend bin ich einfach Dankbar, dass ich gesund bin und für alle Möglichkeiten, die ich habe. 

 

  • Trotz Pandemie kann ich zumindest Morgen meine Mama & meine Brüder sehen und Familie ist einfach das wichtigste. Viel wichtiger aber noch ist, dass sie vor allem gesund sind und auch alle weiteren Verwandten und Mitglieder meiner Familie sind gesund, selbst in meinem Freundeskreis gab es Gott sei Dank keine Coronafälle die sich schlimm ausgewirkt hätten und auch so sind alle fit. 
  • Wie ich schon erwähnt hab, Kommunikation ist alles und es ist so leicht in Kontakt zu bleiben und ich weiß, dass mich morgen bestimmt die ein oder andere liebe Nachricht erreicht. Keine Nachricht ersetzt eine Umarmung, aber jeder liebe Gedanke ist Balsam für die Seele - auch an jedem anderen Tag im Jahr und auch, wenn es keinen Grund gibt. 
  • Feiern mit Freunden ist zwar verboten, aber Gott sei Dank habe ich pünktlich zum November einen neuen Job angetreten und arbeite jetzt mit Freunden von mir zusammen - und KollegInnen darf man schließlich sehen. Und diese müssen dann auch noch nett sein, den ganzen Tag! (Eigentlich wollte ich letztens schon zu meinem Jobwechsel einen Post schreiben, aber dann bin ich eingepennt. Kommt aber sicher noch! Iiiirgendwann!)
  • Eins kann mir auch Corona nicht nehmen: MEINEN LIEBLINGSKUCHEN DEN MEINE MAMA FÜR MICH BACKT!!!!!!!!!!!!!
  • Ich darf zwar nicht in großer Runde feiern, aber ich kann nach und nach vereinzelt Freunde von mir treffen - ergo, ich werde das nächste halbe Jahr damit beschäftigt sein, meinen Geburtstag nachzufeiern. Selbstverständlich regelkonform und nicht alle in einer Woche. Aber hey, lange Feiern ist doch auch ganz cool, nicht?
  • Und der letzte Punkt: Ich bin gesund und glücklich, ich werde geliebt und habe so wunderbare Menschen in meinem Leben. So viele negative Seiten das Jahr hatte, es hatte auch wirklich positive und ich glaube, ich habe viel gelernt und mich weiterentwickelt. Und um auf mein Bild am Anfang zurück zu kommen - wenn 24 schon so gut war, dann kann 25 nur besser werden, nicht?

 

Abschließend überlege ich gerade, was sich so alles getan hat, die letzten 366 Tage (übrigens, wir haben ein Schaltjahr, das heißt, ich musste länger auf meinen Geburtstag warten und hätte ja eigentlich heute schon :O da werd ich gleich noch auf mich anstoßen! :D). Wie vorhin schon angeteasert habe ich meinen Job gewechselt; ich hatte 5 Wochen Urlaub, am Stück!; ich hatte in den Sommermonaten keinen Festivalstress, dafür aber viel mehr Zeit für mich; ich hab während des ersten Lockdowns sehr viel telefoniert und ich weiß gar nicht, warum es generell so wenig geworden ist, dass man mit anderen Menschen telefoniert; ich habe mehr Verantwortung in meinem Verein bekommen und war mehr oder weniger gezwungen über mich hinauszuwachsen; ich habe meine Leidenschaft für Malen nach Zahlen entdeckt; ich bin in die Kirche ein- und wieder ausgetreten nur um Taufpatin zu werden; ich hab ein neues Auto bekommen; ich habe unglaublich viel über mich gelernt und noch so verdammt viel mehr Punkte, welche mir jetzt sicher nicht einfallen! :D

 

Und natürlich habe ich viel neuen Gin bekommen, und erst vorhin einen getestet. Das ließ mich ein Stück weit in Erinnerungen schwelgen, auch wenn nicht direkt in meinen eigenen, aber die Anekdote erzähle ich euch noch ganz kurz. Vor haargenau 25 Jahren (sogar ziemlich auf die Stunde genau) saß mein Dad in ner Kneipe, nicht zum trinken, aber er wollte eben raus - und meine Mama konnte nichts besseres tun, als zu warten, bis er heim kam, denn ich hab mich gemeldet! Und ich weiß ich bin glücklich und es geht mir gut, aber wenn es eines auf der Welt gäbe was mir erfüllt werden würde, wäre es ganz schlichtweg, meinen Papa nochmal zu sehen. Es ist mittlerweile mein 5. Geburtstag ohne ihn, aber das macht es nicht leichter. Ganz und gar nicht. Deshalb - schon um eurer Liebsten willen, gebt auf euch und eure Mitmenschen Acht.

 

 

Sorry für den kurzen Anflug an Sentimentalität - ich glaub das liegt am Alter! Aber insgesamt ist doch echt alles gut und alles wie es sein soll - auf seine eigene, vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz nachvollziehbare Art. Vielen lieben Dank fürs lesen, pass auf dich auf und bleib vor allem gesund - denn man kann sich vieles kaufen, nur nicht (die eigene) Gesundheit. 

 

Cheers!

Andrea Karo

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